Chronik

Wären nicht im Jahr 1919 zwei Egmatinger Burschen mit dem Radl nach Helfendorf gefahren, um bei der Gründungsfeier der „Goldbergler“ (GTEV Goldbergler Helfendorf) mitzufeiern, dann gäbe es unseren Verein möglicherweise gar nicht.
Den beiden, Otto Hutterer und Michael Steffl, gefiel die Idee und so machten sie sich daran, auch in Egmating einen Trachtenverein ins Leben zu rufen

Schnell fanden sich acht junge Männer mit Freude an den alpenländischen Tänzen und Bräuchen.
Der „Soyerwirt“ wurde zum Vereinslokal, in dem die Plattlerproben stattfanden. Der Wirt, Martin Stürzer, lieferte auf seiner Mundharmonika die Melodien dazu.
Die offizielle Gründung war im Jahr 1920, dann wurde gespart und mit Spenden und den Einnahmen aus Theateraufführungen die erste Standarte gekauft. Im Jahr 1921 konnte dann das erste Gründungsfest gefeiert werden. Die „Kreuzbergler“ schlossen sich dem Gauverband 1 an und sind seither bei jedem Gaufest vertreten.
Allerdings musste die Vereinsarbeit während des zweiten Weltkriegs ausgesetzt werden.
Erst 1949 erhielten die Trachtler die Erlaubnis, den Verein wiederzubeleben.
Damals wurden 30 Mitglieder verzeichnet.
Zum 1. Vorstand wurde Hermann Lechner gewählt, sein Vertreter war Hans Götz.
Kassier Fritz Haschke und Schriftführer Hans Verholzer vervollständigten die Vorstandschaft.

Jetzt war das große Ziel die Anschaffung einer richtigen Fahne.
Mit dem Geld aus Theateraufführungen, Versteigerungen und diversen anderen Veranstaltungen wurde eine Fahne gekauft und voller Stolz beim 30-jährigen Gründungsfest die Fahnenweihe gefeiert.
Für dieses Fest begannen unter der Leitung von Vorplattler Sepp Wagner wieder die Proben beim „Soyer“.
Trachtler aus Glonn wurden gebeten, die Patenschaft zu übernehmen.
Bis zum 60-jährigen Gründungsfest wuchs der Verein unter Hermann Lechner stetig und 1980 traten die „Kreuzbergler“ auch erstmals mit Schalkfrauen auf.
Nach fast 30 Jahren als Vorstand übergab Hermann Lechner sein Amt an Franz Kratzer und wurde für diesen langjährigen Einsatz zum Ehrenvorstand ernannt.

Im Jahr 1985 wurde eine neue Fahne geweiht und die Mitgliederzahl war auf stolze 178 angewachsen.
Den „Soyerwirt“ gab es inzwischen nicht mehr, neues Vereinslokal wurde das Bräustüberl. Im Brauereisaal fanden nach wie vor lustige Theateraufführungen, Faschingsbälle und andere Veranstaltungen statt, die das Vereinsleben bereicherten.
1987 beschloss die Generalversammlung, den Verein ins Vereinsregister eintragen zu lassen und die Gemeinnützigkeit zu beantragen. Unser Brauereisaal wurde leider im Jahr 1999 abgerissen – die Gemeinde Egmating beschloss, als Ersatz ein „Haus der Gemeinde“ zu bauen.
Seit 1996 leitet Karl Schabmair die Vorstandschaft.
Diese nahm das Angebot der Gemeinde gerne an, ein Trachtenheim im Keller des Gemeindehauses einzurichten.
Die Einweihung dieser ersten vereinseigenen Räume fand im Jahr 2003 statt.
Seitdem haben nicht nur die Kinder- und Aktivengruppe dort eine Heimat gefunden.
Inzwischen zählt der Verein gut 200 Mitglieder.
Nach schwierigen Jahren mit weniger Nachwuchs sind wir nun stolz auf eine sehr aktive Kinder- und Jugendgruppe, die den Verein weiterleben lässt.

Vorstände seit der Wiedergründung im Jahr 1949

Dass es in den vergangenen 70 Jahren nur vier verschiedene Vorstände gab zeugt davon, dass auf Beständigkeit in der Vereinsarbeit großer Wert gelegt wurde. In der Nachkriegszeit der 50iger Jahre und dann vor allem in den 60iger und 70iger Jahren mit Aufbruchstimmung und dem Aufkommen der Beat- und Rockmusik prägte Hermann Lechner mit seinem Festhalten an den Traditionen den Verein. Sein Nachfolger Franz Kratzer, der Lechner während der ganzen Zeit als Vorstandsmitglied unterstützte, setzte diese Arbeit fort. Im Anschluss führte fast 25 Jahren Karl Schabmair den Verein. Sein großes Anliegen war und ist die Förderung der Jugendarbeit sowie der Volksmusik und des Laienspiels.

1949 bis 1953 Hermann Lechner
1953 bis 1955 Sebastian Götz
1955 bis 1982 Hermann Lechner
1982 bis 1996 Franz Kratzer
1996 bis 2020 Karl Schabmair
2020 bis heute Ludwig Hutterer

Hermann Lechner
Franz Kratzer
Karl Schabmair